Seit einigen Tagen ist es offiziell: die Organspende wird neu geregelt. Nach jahrelangen Debatten hat nun ein Arbeitskreis aus Regierung, Koalition und Opposition sich in Berlin darauf geeinigt, die deutsche Bevölkerung nun regelmäßig per Anschreiben nach ihrer Organspendenbereitschaft abzufragen.

Die aus Sicht der Jungen Union Wetzlar längst überfällige Neuregelung in der deutschen Organspende sieht vor, dass jeder Bürger ab dem 16. Lebensjahr regelmäßig von seiner Krankenkasse angeschrieben wird. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) erklärte, dass so jeder die Möglichkeit hätte, seine Bereitschaft zur Organspende mithilfe eines Organspendeausweises positiv zu erklären, sie abzulehnen oder das Schreiben zu ignorieren. Zusätzlich bekommt jeder, ohne selbstständig aktiv werden zu müssen, Informationen an die Hand und kann sich somit leichter eine Meinung zu diesem überaus wichtigen Thema bilden. Ziel der der regelmäßigen Abfrage ist, die Sensibilität der Bevölkerung für dieses Thema zu erhöhen. So sollen Diskussionen innerhalb der Familien angeregt werden und dadurch die Spendenbereitschaft zunehmen. Eine erste Abfrage soll noch dieses Jahr erfolgen. Die bisherige Regelung sah vor, dass potentielle Organspender ihre Bereitschaft zur Organspende in einem selbst ausgefüllten Organspendeausweis erklären mussten. Dies setzte jedoch ein hohes Maß an Eigeninitiative voraus.

Schon 2008 hat die Junge Union Wetzlar bei einer Informationsveranstaltung mit dem parlamentarischen Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und studierten Mediziner Dr. Helge Braun (CDU) darauf aufmerksam gemacht, dass bisher nur ein sehr niedriger Anteil der Bevölkerung überhaupt einen Organspendeausweis besitzt. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wären 74 Prozent der Bevölkerung durchaus bereit, nach ihrem Tod Organe zu spenden. Einen Ausweis haben allerdings nur 25 Prozent. Auch die mäßige Zahl der Organspenden, die im letzten Jahr sogar noch um 7,4 Prozent sank, zwang die Parteien, zu handeln. In Deutschland warten zurzeit 12.000 Menschen auf ein neues Organ und täglich sterben einige von ihnen, da ein Spenderorgan nicht rechtzeitig gefunden werden kann.

„Bei der von den Parteien angedachten Änderung handelt es sich noch immer um eine freiwillige Entscheidung für das Spenden, allerdings wird in Zukunft jeder per Brief über das Thema informiert. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Zahl der Organspender durch die regelmäßigen Briefe der Krankenkassen steigt. Da die Nichtbeantwortung der Briefe keinerlei Konsequenzen haben soll, ist zu befürchten, dass sich nur wenig ändern wird“, so Michael Schubert, Schatzmeister der Jungen Union Wetzlar. Weiter sagt er: „Ich finde es richtig, dass das Spenden von Organen kein Zwang ist oder bis zum Wiederruf vorausgesetzt wird. Allerdings wäre es in meinen Augen besser, jeden Bürger bei der Beantragung oder Verlängerung des Personalausweises zu befragen, ob er spenden möchte oder nicht. Dieses Vorgehen wäre verbindlicher als ein Schreiben, das leichtfertig weggeworfen wird.“ Schließlich sollten wir uns bei der Entscheidung für oder gegen einen Organspendeausweis bewusst sein, dass jeder von uns eines Tages eventuell auf ein Spenderorgan angewiesen sein könnte.

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