Durch sie möchte die JU-Wetzlar ihre Heimatstadt noch besser kennenlernen, jungen Menschen die Stadt nahebringen und Besonderheiten an ihr aufzeigen. Dieses Mal ging es in den Wetzlarer Untergrund.

Am Samstag, den 22. März 2014, besichtigten fast 20 JU-Mitglieder den Hausertorstollen im Rahmen der "Stollenführung - Unterirdische Spuren in Wetzlar", welche von der Tourist-Information angeboten wird. Der Vorsitzende der Jungen Union Wetzlar, Michael Schubert, begrüßte die Anwesenden und freute sich auch über die rege Teilnahme anderer JU-Verbände sowie über die Anwesenheit des CDU Stadtverbandsvorsitzenden Michael Hundertmark, sowie des Kandidaten für die Europawahl am 25.05. Sven Ringsdorf.

 

Stadtführer Dieter Kositschik ging in der etwa anderthalbstündigen Führung zunächst auf die verschiedenen Gebäude in der Umgebung des Stollens ein und erläuterte Ihre Nutzung während der NS-Zeit. Darüber hinaus gab er einen kurzen Überblick über die einst vorhandenen unterirdischen Produktionsanlagen der Wetzlarer Industrie. Der Hausertorstollen diente während der Zeit des zweiten Weltkriegs als Produktionsstätte der Firma Leitz und als Schutzraum für die Bevölkerung der Wetzlarer Innenstadt.

 

Mit Helmen und Taschenlampen ausgerüstet, erfuhren die Teilnehmer im Inneren des Stollens einige der Beweggründe, die zur Errichtung dieser unterirdischen Produktionsstätte führten.

Nach Kriegsbeginn, der sich dieses Jahr zum 75. Mal jährt, wurde es notwendig, Räumlichkeiten zu errichten, die zum einen die wertvollen Maschinen vor Luftangriffen schützten und zum anderen eine Aufrechterhaltung der Produktion während der Fliegeralarme erlaubte.

Außerdem bot der Stollen etwa 1000 Menschen Schutz vor Luftangriffen. Eindrucksvoll schilderte Stadtführer Dieter Kositschik, wie beklemmend die Situation für die Schutzsuchenden während der Fliegeralarme gewesen sein muss. Besonders die Angst um Angehörige, aber auch die stickige Luft und hohe Temperaturen trugen dazu bei.

Ein Teil der Führung bestand auch aus der Erläuterung der Methode, mit der der Stollen in den Berg getrieben wurde. Noch heute lassen sich stellenweise Spuren von Bohrern und alte Bohrlöcher finden, die anschließend mit Sprengstoff  gefüllt wurden.

Im Anschluss daran erfuhren die JU-Mitglieder Wissenswertes über Zwangsarbeit in der Wetzlarer Industrie.

 

Wieder ans Tageslicht gekommen, bedankte sich die Anwesenden bei ihrem Stadtführer für die interessante Führung und den Einblick in das Innere von Wetzlar.

 

Nach der Besichtigung ließ man den Nachmittag im Bootshaus ausklingen.

 

Einen weiteren Ausflug in das Innenleben von Wetzlar wird die Junge Union im August unternehmen. „Am 9.8. wird die Grube Malapertus besichtigt“ kündigte Michael Schubert den anwesenden an. Abschließend waren sich alle einig, dass die „Stollenführung - Unterirdische Spuren in Wetzlar“ sehr zu empfehlen ist und dies jeder Wetzlarer mal mitgemacht haben sollte. Es ist ein sehr beeindruckender Einblick in die Wetzlarer Industriegeschichte während des Nationalsozialismus.